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Presse

Paderfreunde wollen das Europäische Kulturerbe-Siegel
Vorstand und Referenten (v. l.): Ralf Kloke, Prof. Dr. Michael Ströhmer, Peter Völse, Dieter Honervogt, Claudia Warnecke und Thomas Günther. Foto: Karl Heinz Schäfer

Paderfreunde wollen das Europäische Kulturerbe-Siegel

Die Mitglieder des Vereins Freunde der Pader blicken voller Stolz auf die noch junge Vereinsgeschichte zurück. 2012 gegründet hat der Zusammenschluss schon einige Projekte aktiv begleitet – darunter war die Errichtung des Funktionsmodells der Historischen Wasserkunst im Paderquellgebiet unterhalb der Stadtverwaltung.

Voller Zuversicht blicken die Vereinsmitglieder auf europäische Weihen: Nichts weniger als das Europäische Kulturerbe-Siegel wird für die Flusslandschaft Pader angestrebt – und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. In jedem Fall wird der Bewerbungsprozess das Selbstbewusstsein der ihren Fluss liebenden Paderbornerinnen und Paderborner, die über 200 Paderquellen in ihrem Stadtkern wissen, weiter stärken. Und auch die Paderfreunde sind aufgerufen, im gesamten Prozess mitzuwirken.

“Die Pader ist und bleibt unser wertvolles Alleinstellungsmerkmal”, konstatierte der Vereinsvorsitzende Dieter Honervogt. Dementsprechend stolz sind die Paderfreunde über die jüngsten Auszeichnungen des neu gestalteten Mittleren Paderquellgebietes:

Nationale Projekte des Städtebaus, Lebendige Gewässer in NRW, Bundespreis Stadtgrün Hauptpreis 2020, Polis Award Gewinner 2020 und Vorbildliche Bauten des Landes NRW.
Claudia Warnecke dankte den Mitgliedern: „2020 war für uns ein Durchbruch und die Paderfreunde mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement haben großen Anteil an der positiven Wahrnehmung und Unterstützung der Arbeit rund um die Pader. Die Wertschätzung erfolgt dabei von vielen Seiten, insbesondere auch aus der Politik.”

Im Anschluss an die Regularien - der Vorstand mit dem Vorsitzenden Dieter Honervogt, der Kassiererin Claudia Warnecke und dem Stellvertretenden Vorsitzenden Peter Völse wurde einstimmig entlastet - bildeten drei Impulsreferate den informativen Kern des Abends.

Ralf Kloke vom Planungsbüro NZO aus Bielefeld referierte unter dem Titel „Von 0 auf 5000 in einer Sekunde“ über die ökologische Bedeutung von Pader und Paderquellgebiet: „Die Pader weist mit durchschnittlich 5000 Litern pro Sekunde die zweitstärkste Quellschüttung Deutschlands auf. Sie startet direkt als Fluss und nicht als Bachoberlauf und ist ein bedeutender innerstädtischer Lebensraum mit Bachforellen, der Äsche sowie dem Eisvogel und der Wasseramsel, dem “inoffiziellen Maskottchen der Pader”; dieser Vogel zieht mittlerweile zahlreiche Naturfotografen an. Die Pader ist wichtig für das Stadtklima und als Hochwasserschutz gleichermaßen.“

Der städtische Denkmalpfleger Thomas Günther sprach über die Flusslandschaft Pader im Kontext des Europäischen Kulturerbe-Siegels: „Die Paderquellen waren der maßgebliche Faktor für die Besiedlung des heutigen Stadtgebietes – die archäologisch belegt vor rund 2500 Jahren begann. 20 Mühlen, die Wasserkunst zur Brandprophylaxe, als Erholungsraum nach dem 2. Weltkrieg und der heutige Status als Gartendenkmal belegen die thematische Vielfalt.“
Prof. Dr. Michael Ströhmer von der Universität Paderborn erläuterte unter dem Titel Excellentia naturalis, warum am Born der Pader europäische Wassergeschichte geschrieben wurde: „Die Besonderheit der Pader ist fester Bestandteil im kollektiven Gedächtnis der Bürgerschaft – und das seit Jahrhunderten. Der symbolische europäische Wert der Stätte ist gegeben. Ob Wasserkraftnutzung oder kulturelle Funktionsvielfalt, die Siedlungsgenese auf den Quellen und die Symbiose zwischen Ökologie und Ökonomie: Die Pader liefert auf viele Fragestellungen die Antworten – und das auf engstem Raum.”

Am Ende gab es ein eindeutiges Votum der Paderfreunde: Die Bewerbung um das Europäische Kulturerbe-Siegel wird gewünscht und unterstützt. Maßgeblicher Rückenwind kommt auch von der Universität Paderborn, welche die forscherische Grundlage beisteuert. Im Jahr 2023 muss die Bewerbung eingereicht werden. Doch bis dahin wird noch viel Wasser aus den Quellen der Pader ans Tageslicht sprudeln.
Bürgerschaftliche Beteiligung ist auf diesem Weg enorm wichtig und absolut gewünscht.

Rechtliches

Spendenkonto

Spendenkonto für das Projekt
„Wiederaufbau Paderquellgebiet“:

IBAN: DE29 4726 0121 8743 6121 00
Stichwort „Paderquellgebiet“

Paderborns Besonderheit

Paderborn verdankt seine Existenz und seinen Namen bekanntermaßen einem außergewöhnlichen Naturphänomen: Am Fuß eines Geländevorsprungs quillt aus mehr als 200 Quellen eine Wassermenge von bis zu 9.000 Litern pro Sekunde hervor. Die Stadt ist deshalb also nicht wie andere Orte am, sondern auf dem Wasser errichtet.