Werden Sie Mitglied: Download Beitrittserklärung
Presse
Presse
Blinde Menschen an das Wasserrad der Wasserkunst herangeführt
Blinde Menschen an die Welt der Sehenden heranzuführen ist unter anderem das Bestreben des Ombudsmannes für behinderte Menschen des Kreises Paderborn, Siegfried Schröder.
In diesem Sinne organisierte er einen Besuch bei der Firma Lödige, als das Wasserrad noch dort war.
„Blinde Menschen sehen mit den Händen“, weiß Siegfried Schröder, „doch viele Dinge, die sehende Menschen aus sicherer Entfernung mit den Augen wahrnehmen, können bei Berührung mit den Händen zu Verletzungen führen, wie z.B. laufende Maschinen.“ Die berührungssichere Absicherung solcher Gefahrenquellen durch Zäune oder Glaswände ließen sie aber aus dem Erfahrungsbereich blinder Menschen verschwinden.
Im westlichen Paderquellgebiet wird derzeit ein Funktionsmodell der mittelalterlichen Stadtwasserkunst installiert. Im Vorfeld bot sich die Chance für Schröder, sich an dem dazu gehörigen Wasserrad mit interessierten blinden Bürgen bei der Firma Lödige Maschinenbau gefahrlos „taktile Eindrücke“ zu verschaffen.
Dazu gehörte auch, das Zusammenspiel mit eine Kolbenpumpe zu begreifen, die an das Wasserrad angeschlossen wird. Die besondere Herausforderung dabei sei, so Schröder, den Übergang der Drehbewegungsenergie des Wasserrades in eine lineare Hubbewegung der beiden Pumpenzylinder begreifbar zu machen. „Hier musste dann ein Holzmodell helfen“, sagt Schröder und weist darauf hin, dass auch gewisse handwerkliche Fähigkeiten in seiner Funktion sehr hilfreich sein können.
Anschließend konnte in der Dreherei Wiechmann-Vieth in Bentfeld auch die Kolbenpumpe im Original „begriffen“ werden.