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Presse

Punkten mit der Pader

25.09.2023

Aus über 200 Quellen sprudelt in der Paderborner Innenstadt stetig Wasser an die Oberfläche. Eine ähnliche Kontinuität zeigte jetzt der Verein der Freunde der Pader bei der Vorstandswahl anlässlich seiner Mitgliederversammlung: Der Stellvertretende Bürgermeister Dietrich Honervogt (Vorsitzender), der Architekt Peter Völse (Stellvertreter), der Agrarbiologe Dr. Frank Becker (Kassierer) und die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke (Beisitzerin) wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Zuvor war der Vorstand ebenso einstimmig entlastet worden.

Im Mittelpunkt der Versammlung standen aber die zahlreichen Berichte von Expertinnen und Experten rund um das aktuelle Padergeschehen, die von den rund 40 Gästen – darunter ein großer Teil Vereinsmitglieder – interessiert aufgenommen wurden.

„Wenn wir heute über die Paderquellgebiete sprechen, so schwingt immer auch ein bisschen Wehmut mit“, wandte sich Dietrich Honervogt an die Freundinnen und Freunde der Pader: „Die Folgen des Tornados vom 20. Mai 2022 wirken noch lange nach und ich bin stolz auf die große Spendenbereitschaft auch aus Ihren Reihen zugunsten der Wiederherstellung eines so maßgeblichen innerstädtischen Bereiches.“

Dr. Frank Becker nannte eine Summe von knapp 100.000 Euro, die bis heute auf das Spendenkonto der Paderfreunde eingezahlt wurden.

Dietrich Honervogt macht in diesem Kontext deutlich, dass man „jetzt auch liefern“ müsse. Claudia Warnecke erläuterte die notwendigen Schritte bis hin zu den ersten Baumpflanzungen: „Ende des Jahres können wir mit ersten Pflanzungen in den vom Tornado betroffenen Grünflächen an den Paderquellen beginnen. Die Erneuerung will gut überlegt sein, denn was jetzt entsteht, soll Bestand für die folgenden Generationen haben.“

In der Versammlung wurde auch der Blick über die Grenzen der Innenstadt hinaus geworfen: Stefan Buschmeier vom Amt für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn, gab einen Überblick zur Umgestaltung der Pader zwischen Padersee und Mündung: „Im Rahmen des Konzeptes Flusslandschaft Pader II wird Schloß Neuhaus ein echter Perspektivraum. Das Konzept bildet die Grundlage dafür, perspektivisch die Pader auch für die Menschen in Schloß Neuhaus erlebbarer zu machen.“

Seine Kollegin Brigitte Zacharias stellte die aktuellen Entwicklungen rund um die Bewerbung für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKES) vor: „Mit der „urbanen Wasserlandschaft Pader“ bewirbt sich unter dem Titel „Stadt.Mensch.Fluss - Die Pader für Europa“ die Stadt Paderborn in Kooperation mit der Universität Paderborn um das Europäische Kulturerbe-Siegel. „Die intensiven Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Antragseinreichung steht unmittelbar bevor. Die Entscheidung, ob wir das Siegel erhalten, erwarten wir für das Frühjahr 2025.“

In diesem Kontext lobte Dietrich Honervogt den intensiven Austausch zwischen Paderfreunden und Verwaltung: „Wir sind eng in den Prozess eingebunden und auch wenn bis zur Entscheidung noch einiges Wasser durch das Paderbett fließen wird, spüren wir in der Stadtgesellschaft eine positive Dynamik. Man freut sich über die Besonderheiten an den Quellen und am Lauf der Pader.“

Große Einigkeit gibt es bei den Paderfreunden über die hohe Bedeutung „ihres“ Flusses auch für den Tourismus: Die Stadt könne mit der Pader punkten und besitze mit der gesamten Kulisse von den Quellen bis zu Mündung ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, auf das man durchaus stolz sein und mit dem man werben könne.

Dass Eingriffe in die Landschaft auch positive Folgen haben, belegte Ralf Kloke von der NZO GmbH in seinem Vortrag über die Erfolgsgeschichte „Fünf Jahre Padersee-Umflut“: „Innerhalb kürzester Zeit gab es zähl- und sichtbare Erfolge in den Bereichen Vegetation und Tierleben. Im neuen Bett in Nachbarschaft zum Padersee erleben wir nach wie vor eine hohe Dynamik und es ist spannend, die weitere Entwicklung im Auge zu behalten.“

Rechtliches

Spendenkonto

Spendenkonto für das Projekt
„Wiederaufbau Paderquellgebiet“:

IBAN: DE29 4726 0121 8743 6121 00
Stichwort „Paderquellgebiet“

Paderborns Besonderheit

Paderborn verdankt seine Existenz und seinen Namen bekanntermaßen einem außergewöhnlichen Naturphänomen: Am Fuß eines Geländevorsprungs quillt aus mehr als 200 Quellen eine Wassermenge von bis zu 9.000 Litern pro Sekunde hervor. Die Stadt ist deshalb also nicht wie andere Orte am, sondern auf dem Wasser errichtet.