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Die Wasserkunst

Paderfreunde bestaunen Mühlrad
Die Paderfreunde nahmen jetzt das Mühlrad und die Kolbenpumpe in Augenschein. (Foto: Heiko Appelbaum)

Paderfreunde bestaunen Mühlrad

Bisher standen die Ausmaße nur auf dem Papier. Jetzt haben Mitglieder des Vereins der Freunde der Pader das Mühlrad und die Kolbenpumpe für das Funktionsmodell der historischen Wasserkunst erstmals in Natura betrachtet. In der Werkshalle des Paderborner Unternehmens Gebrüder Lödige Maschinenbau GmbH staunten die Vereinsmitglieder und Projektbeteiligten über das Edelstahl-Mühlrad mit einem Durchmesser von 4,30 Metern.

In rund 250 Stunden haben die Lödige-Mitarbeiter das Rad zusammengeschweißt, gerichtet und geschliffen. Es bringt 2,9 Tonnen Gewicht auf die Waage und wird ab diesem Sommer das Herzstück des Funktionsmodells sein. Aufgebaut wird es an und in der Börnepader im Paderquellgebiet unterhalb des Abdinghofes.

Claudia Warnecke, Vorstandsmitglied der Paderfreunde, erinnerte bei der Präsentation an den im März verstorbenen Erhard Christiani als „einen wichtigen Wegbereiter des Projektes, der bei der Planung wesentliche Akzente gesetzt hat.“
Vorgestellt wurde auch die zugehörige Kolbenpumpe, die wie einst durch das Mühlrad angetrieben wird und 100 Liter Paderwasser je Sekunde bergauf pumpen kann. Diese Pumpe wurde als Einzelstück von der Wiechmann-Vieth Dreherei GmbH aus Delbrück-Bentfeld hergestellt.

In den nächsten Wochen wird unter Anleitung des Architekturbüros Völse aus Borchen und unter Beteiligung des Amtes für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn die Gesamtanlage im Paderquellgebiet installiert. Ein Zaun aus transparentem Edelstahlgewebe wird die Wasserkunst vor Vandalismus schützen und zeitgleich die erforderliche Sicherheit für allzu neugierige Besucher gewährleisten.

Informationen - auch in Blindenschrift - werden über die Bedeutung und Funktionsweise der historischen Wasserkunst Auskunft geben. Das erste Bauwerk dieser Art in Westfalen stand im frühen 16. Jahrhundert in Paderborn. Daher ist der Bau des Funktionsmodells, der durch zahlreiche Spenden und eine Zuwendung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung ermöglicht wurde, auch eine Möglichkeit, in die Geschichte zu blicken.
Historisches erlebbar machen und Zusammenhänge rund um die Pader zu zeigen ist ein Ziel des Vereins der Freunde der Pader. Ab dem Sommer wird es erreicht sein.

Rechtliches

Spendenkonto

Spendenkonto für das Projekt
„Wiederaufbau Paderquellgebiet“:

IBAN: DE29 4726 0121 8743 6121 00
Stichwort „Paderquellgebiet“

Paderborns Besonderheit

Paderborn verdankt seine Existenz und seinen Namen bekanntermaßen einem außergewöhnlichen Naturphänomen: Am Fuß eines Geländevorsprungs quillt aus mehr als 200 Quellen eine Wassermenge von bis zu 9.000 Litern pro Sekunde hervor. Die Stadt ist deshalb also nicht wie andere Orte am, sondern auf dem Wasser errichtet.